Mittwoch, 11. November 2015

Wie mache ich meinen eigenen Dreck weg?

Das mit dem einhändig bürsten klappt mittlerweile ganz gut und so langsam versteht mein junges Pferd das es ruhiger stehen muss um mich nicht weiter zu verletzen. So weit so gut. Doch wenn man mit putzen fertig ist, bis auf das Hufe säubern, da muss ich mir noch etwas einfallen lassen, steht man da und muss warten, dass jmd beim Dreck wegfegen hilft. Ich behaupte mal das jeder Reiter das genau so doof findet wie ich, dass man nicht mal das ohne Hilfe hinbekommt. Nur wie behelfen? Ich habe da jetzt einiges ausprobiert und festgestellt, dass es gar nicht so einfach ist, vermutlich auch weil man aus der ewig gewohnten Bewegung raus muss.
Hier mein Tipp:
Das beste Ergebnis hatte ich mit einem kleinen Hexenbesen mit kurzem Stiel der nicht mehr so glatt und relativ dünn war. Wichtig ist dabei auch so wenig Gewicht wie möglich halten zu müssen. Mir fehlt in meinem Fall der Daumen und die Motorik der linken Hand und der extra große Verband macht es nicht leichter. Also in der rechten Hand ganz normal den Besen packen und zwischen linken Ring und kleinem Finger den Besen zusätzlich klemmen. Das funktioniert am leichtesten und man muss nicht mit der gehandicapten Hand greifen können, der Besen klemmt auch so gut fest. Das ist am Anfang ziemlichungewohnt, aber um seinen Putzplatz sauber zu machen reicht es allemal. Zum auffegen dann auch lieber zum Boy als zur Schaufel greifen, das geht auch wesentlich einfacher.
Und so hat man wieder einen kleinen Schritt voran gemacht, ohne Warten, ohne Bitten und ohne Fragen. Probiert es einfach mal aus.

Sonntag, 8. November 2015

Tipps für ein besseres Miteinander

Gebt ihr gerne anderen Reitern Tipps? Ich bin in dem Punkt immer etwas zwiegespalten, denn der Grad zwischen wirklich kleinen, praktischen Hilfen und dummen Geschwätz ist manchmal sehr schmal. Ich für meinen Teil bin da immer eher sehr zurückhaltend und warte lieber bis man mich fragt. Doch wie handhabt man das beim eigenen Pferd? Da ich ja aktuell kaum mehr als zusehen kann, wie meine "Dame" geritten wird, habe ich heute doch meiner neuen Reitbeteiligung ein zwei Tipps gegeben. Dabei ging es mir nicht darum sie zu kritisieren, sondern sie an meinen Erfahrungen mit meinem Kalti teilhaben zu lassen. Also genauer wie ich sie am einfachsten gelöst bekomme und wie auch ein kurzer Gallopp ganz entspannt laufen kann. Ich hoffe nicht, dass es wie Kritik rüber kam, sondern als ein Anhaltspunkt, wie man ohne großen Aufwand bei der Stute ans Ziel kommt. Aber wie seht ihr das? Findet ihr In der Kennenlerphase zwischen Pferd und Reiter Tipps von der Besitzerin sinnvoll, um einen ähnlichen Reitstil zu gewährleisten? Oder ist das eher ein No-Go?

Freitag, 6. November 2015

Kleine Schritte sind gut für die Seele

Was könnte mich heute aufheitern? Diese Frage hat mich heute den gesamten Vormittag begleitet. Es überascht mich selbst wie sehr mir das nicht reiten können aufs Gemüt schlägt und wie sehr mir meine Stute doch fehlt. Nur was tun wenn man fast nichts tun kann? Ganz einfach! Zum Stall fahren lassen.

Heute hatte ich die Möglichkeit ein wenig meiner neuen Reitbeteiligung mit meinem Pferd zuzusehen. Es war fantastisch; und damit meine ich nicht übertrieben sportliche Höchstleistungen, sondern dieses Hochgefühl im Bauch. Mein Kalti sah seit langem nicht mehr so gelassen und fröhlich aus und dazu das strahlende Gesicht eines Mädchens die in ihr anscheinend eine Freundin gefunden hat.

Ich kann jetzt ganz klar aus eigener Erfahrung sagen, dass es besser ist sein Pferd zeitweise ein wenig aus der Hand zu geben, als stur zu sagen, alles nur meins. Viel wichtiger ist das euer Pferd glücklich ist, denn das beruhigt einen selbst ungemein. Dabei kommt es nicht darauf an, den besten Reiter zu finden, sondern jmd der euer Pferd genauso schätzt wie ihr selbst.

Ich für meinen Teil war heute glücklich wenigstens zusehen zu können und mit einer Hand ein wenig, das jetzt schon beachtliche Winterfell, zu bürsten. Also wieder ein kleiner Schritt voran, aber für mich persönlich ein kleiner Mount Everest.

Donnerstag, 5. November 2015

Reiten mit Handicap

Aktuell stelle ich mir immer wieder die Frage, ob, wann und wie ich wieder in den Sattel steigen werde. Da selbst die Ärzte noch keine Aussage über den Grad der Beeinträchtigung machen wollen, habe ich mich schon vor einiger Zeit im Internet auf die Suche nach weiteren Betroffenen gemacht um mir Tipps und Ratschläge einzuholen. Das Ergebnis ist kurz gesagt ernüchternd, da es nur Websites für sehr stark ganzkörperlich oder geistig behinderte Reiter gibt.
Daher stehen meine Fragen immer noch unbeantwortet im Raum. Da wäre z.B. Die Frage ob ich meinen Sattel (Barefoot Cheyenne Drytex) weiter nutzen kann oder besser auf ein anderes Modell umsteigen sollte. Es gibt da glaub ich kaum bis keine Erfahrungswerte in wie weit dieser Sattel für eine Hand praktikabel ist. Obwohl ich sein geringes Gewicht schon einmal als klaren Vorteil werte. Des weiteren habe ich überlegt, wie lange es wohl dauern wird, sich und das eigene Pferd auf das Aufsteigen und Gurten ausschließlich von rechts umzugewöhnen. Oder, wie kratze ich die Hufe aus? Wäre nach bald 28 Jahren Dressur reiten ein Umstieg auf das einhändige Westernreiten sinnvoller? Und wenn ja, wie fange ich das am Besten an?
Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Trotzdem werde ich mich dieser Herausforderung stellen und jedem weiteren Betroffenen mit meinen Erfahrungen die ich machen werde, gerne mit Rat und offenem Ohr zur Seite stehen.

Mittwoch, 4. November 2015

Kleine Hoffnung

Ich hatte mir die Suche nach einer Reitbeteiligung zur Überbrückung schon schwierig vorgestellt, aber nicht so schwierig. Leider will keiner seit Wochen freiwillig auf das "Unfall-Monster" steigen und wenn auch nur mit viel gutem Zureden und Bitten, das nervt. Sie konnte ja nichts dafür und wenn einer Angst haben sollte bin das ja wohl am ehesten ich selbst. Eben dann endlich ein wenig Hoffnung, eine der jüngeren zuverlässigen Mädels ist interessiert. Ich hoffe das bleibt auch so, das nichts tun ist auf Dauer für mein großes "Mädchen" nicht das Richtige.

Von Liebe auf den ersten Blick bis heute

Meine Stute und ich sind jetzt bald zwei Jahre ein tolles Team. So vieles haben wir schon zusammen erlebt, von großen und kleinen Erfolgen, von schwerer Krankheit bis Unfall war bis jetzt alles dabei. Dieser Blog beginnt mit unserer Geschichte nach einem schweren Unfall, dem Weg zurück und wie es trotz Behinderung zusammen weiter gehen wird.

Start meines Blogs

Heute starte ich meinen neuen Blog, ich bin mal gespannt wie euch unsere Geschichten und Beiträge gefallen werden.
Ich möchte mit diesem Blog kein Mitleid erwecken, sondern viel mehr ein wenig Mut machen und zeigen, dass man es trotz Einschränkung wieder in den Sattel schafft.